Bolivien
05.10.2010
Beste Erinnerungen an Bolivien-Trekkingtour
Zum Glück konnte ich meinen Tourenpartner im letzten Augenblick davon überzeugen, seine Programmvorstellungen moja Travel vorzulegen. Ich hatte bereits zweimal beste Erfahrungen mit dem Team von moja gemacht. So reisten wir von Wien über Madrid nach La Paz, wo uns Eliot Guarachi, der Sohn des vermutlich bekanntesten bolivianischen Bergsteigers, Bernardo, empfing.Wie es sich für Bolivienreisende gehört - so zumindest hatten wir in Reiseführern gelesen - wird jeder einmal mit einem Streik konfrontiert. So auch wir. Gleich nach der Ankunft machte uns Eliot auf die momentane Streiksituation aufmerksam. Doch für das Team Guarachi war das kein Problem. So wurde unser Trip einfach umgestellt.
Nach der Akklimatisationstour zum Titicacasee, bei welcher wir von Gloria, einer deutschstämmigen Bolivianerin, begleitet wurden, verließen wir La Paz in Richtung Condoriri–Tal. Hier standen der Pico Austria und der Pequenio Alpamayo auf unserem Programm. Leider war mein Kollege nicht ganz höhentauglich und er musste das Camp vor dem zweiten Gipfelversuch verlassen – wieder kein Problem für Bernardo. Anschließend besuchten wie den Salzsee Salar de Uyuni, die Laguna Colorado und den ersten 6.000er, den aktiven Vulkan Uturuncu. Bergsteigerisch kein Problem, allerdings sehr kalt und nur für höhentaugliche Touristen geeignet. Unser Fahrer überbot sich selber und fuhr auf der verfallenen Piste so hoch wie noch nie in seinem Leben. Die Fahrt zum Pass zwischen den beiden Gipfeln war ein filmreifes Abenteuer. Wir wissen nicht, wer mehr Freude daran hatte, wir oder der Fahrer. Hin und wieder hieß er uns aussteigen, was ich nur zu gerne machte. Dafür wurden die Fotos dann sehr spektakulär. Die Rückreise von Uyuni verzögerte sich wegen eines Streiks wieder. So mussten wir eine weitere Nacht in der kalten Stadt verbringen. Am nächsten Morgen nahm der Bus eine abenteuerliche Route. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein europäischer Reisebus so eine Straße befahren würde. Schmale Schotterpiste durch die ausgestorbene Wüste, gesäumt von bis zu 10 m hohen Kakteen. Trotzdem kamen wir wieder wohlbehalten nach La Paz.
Unser nächstes Ziel war der Huayna Potosi. In der Nacht auf der Hütte tobte ein ordentlicher Sturm, draußen knackte das Eis. Da mein Kollege wieder Probleme mit der Höhe hatte, bestieg nur ich am kommenden Morgen mit Eliot den Gipfel und wurde nach 4,5 Stunden mit einer tollen Aussicht belohnt. Aufgrund der Höhenprobleme meines Kollegen beschlossen wir, auf einen Gipfelversuch am Ilimani zu verzichten. Für uns total überraschend bot uns Bernardo ein Ersatzprogramm in den Sajam Nationalpark an. Wieder war sein Sohn unser Guide. Wir genossen die Fahrt in eine neue Gegend, die Wanderung und die Ausführungen unseres Guides. Natürlich wurde jede Menge Fotos geschossen, war ich doch mit einem Hobbyfotografen unterwegs.
Die nächste Überraschung hatte Bernardo nach unserer Rückkehr nach La Paz. Er lud uns mit seiner Frau und seinem Sohn zu einem typisch bolivianischen Mittagessen ein. So verbrachten wir den letzten Tag, ein Sonntag, in La Paz in angenehmer Gesellschaft. Weiters fuhr uns die Familie ins Mondtal, wo wir zum Abschluss noch einmal tolle Fotos machten. Wir haben die Reise, Bernardo, seinen Sohn und sein ganzes Team in bester Erinnerung.
M. Fritz