Naturparadies Kurische Nehrung
Einst sowjetisches Sperrgebiet, heute UNESCO Weltnaturerbe: die Kurische Nehrung. Der schmale Landstreifen trennt die Ostsee und das Kurische Haff voneinander und bildet auf kleinem Raum eine außergewöhnliche, ganz unterschiedliche Landschaft aus.
Weite Sandstrände, imposante Dünen und stille Wälder ziehen sich die zum Nationalpark erklärte Nehrung entlang. Von den 98 km der Halbinsel zählen etwa 46 km zu Russland und die restlichen 52 km zu Litauen, wobei die Breite von 380 m bis zu knapp 4 km variiert.
Mit dem Fahrrad lässt sich die Nehrung problemlos erkunden und am besten die Schönheit der Landschaft erleben. Spaziergänge durch die weitläufigen Dünen vermitteln das Gefühl in der Wüste zu sein, was der Nehrung den Beinamen „Sahara Europas“ eingebracht hat. Die „Große Düne“ bei Nida ragt bis zu 60 m in den Himmel. Durch die Abholzung des Waldes im Laufe der Geschichte begrub der Sand oftmals Ortschaften unter sich, bis es erst im 19. Jahrhundert durch Bepflanzung gelang, die Ausbreitung einzudämmen.
Wer je nach Wetterlage noch einer Abkühlung bedarf, der kommt bei einem Bad in der Ostsee auf seine Kosten. Und bei genauerem Hinsehen funkelt vielleicht ein Stück Bernstein im Sand – ein schönes persönliches Andenken. Auch bei Bootstouren auf das Haff hinaus lässt sich das Naturschutzgebiet aus einem anderen Blickwinkel entdecken.
Spätestens wenn der Wind die Wolken über den Himmel schiebt und mit den Strahlen der Sonne Licht- und Schattenspiele erzeugt, dann erliegt wohl auch der letzte Besucher dem Zauber der Kurischen Nehrung.